Patientenbegleiter werden wieder gesucht

Caritas bietet Schulung für Ehrenamt

KÖLN - (sb). Vor anderthalb Jahren brach sich Elfriede Rossbach das
Sprunggelenk. Die damals 64-Jährige musste operiert werden und durfte
gut acht Wochen nicht auftreten. Wie sollte sie den Alltag
bewältigen? „Ich lebe alleine und brauchte dringend Hilfe“,
schildert die Neuehrenfelderin. Sie musste zweimal in der Woche zur
Krankengymnastik in die Innenstadt.
In ihrem Wohnhaus gibt es zwar einen Aufzug, aber ein paar Stufen
waren dennoch zu bewältigen. „Ich musste auch mit der Bahn fahren
und das mit Rollstuhl oder Krücken. Wie sollte ich das machen?“,
erzählt sie. Alle in der Familie waren voll berufstätig, so dass
hier niemand tagsüber über den langen Zeitraum so regelmäßig
einspringen konnte. Hilfe fand Rossbach beim Projekt
„Patientenbegleitung“ der Caritas, das damals erst einige Monate
zuvor gestartet hatte. Zwei ehrenamtliche Patientenbeleiter holten die
Seniorin abwechselnd zweimal die Woche zu Hause ab und fuhren mit ihr
per Straßenbahn zur Physiotherapie. „Das war ganz toll. Es war für
mich eine Riesenhilfe und die beiden Ehrenamtler waren sehr nett“,
erinnert sich Rossbach.
Das Projekt „Patientenbegleitung“ konnte die Caritas seit dem
Start Anfang 2015 in Ehrenfeld kontinuierlich ausbauen. „Wir können
diesen Service mittlerweile in allen linksrheinischen Stadtteilen
anbieten und im Rechtsrheinischen seit Anfang dieses Jahres auch in
Porz“, berichtete Sabine Wanner, Koordinatorin der Ehrenamtsarbeit
beim Caritasverband für die Stadt Köln e.V. Über 200 Patienten
konnten mit dem Angebot schon unterstützt werden, im vergangenen Jahr
2016 gab es 260 Einsätze bei 196 Patienten, informierte Wanner.
„Manche Patienten melden sich auch mehrfach“, erläuterte sie.
Die Idee: Vor allem ältere und alleine lebende Menschen brauchen bei
einem Krankenhausaufenthalt häufig Hilfe. Ehrenamtliche
Patientenbegleiter sollen sie unterstützen, ihnen bei den
Vorbereitungen wie Kofferpacken helfen, sie im Krankenhaus besuchen
und Ansprechpartner in der fremden Umgebung sein. Auch nach der
Entlassung sollen sie mit Rat und Tat helfen, damit das Leben zu Hause
wieder gelingt. „Das Angebot haben wir ausgeweitet. Nicht nur
ältere Menschen, sondern auch Jüngere, die in ihrer Mobilität
eingeschränkt sind, können sich bei uns melden“, sagte Wanner.
Regelmäßig bereitet die Caritas in Schulungen neue ehrenamtliche
Patientenbegleiter auf ihre Tätigkeit vor. Insgesamt 60 Stunden
umfasst die Schulung, die Themen wie Altern, Krankheit und Gesundheit,
soziale Netze, Kommunikation und Erste Hilfe beinhaltet. Im Mai
startet der nächste Kurs, es werden noch Teilnehmer gesucht.
Schulungstermine (Teilnahme an allen Terminen ist verpflichtend):
Freitag, 5. Mai von 14 bis 18 Uhr
Samstag, 6. Mai von 10 bis 14 Uhr
Freitag, 12. Mai von 14 bis 18 Uhr
Samstag, 13. Mai von 10 bis 14 Uhr
Freitag, 19. Mai von 14 bis 18 Uhr
Samstag, 20. Mai von 10 bis 14 Uhr
Adresse: Caritasverband für die Stadt Köln,
Bartholomäus-Schink-Straße 6, 50825 Köln,
Anmeldung über patientenbegleitung@caritas-koeln.de. Weitere
Informationen bei Sabine Wanner, Caritasverband für die Stadt Köln
e.V., Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfe, Tel.: 0221 569 578 24,
E-Mail: Sabine.Wanner@caritas-koeln.de