Partituren, Postkarten, Liedtexte, Fotografien
Ostermann Gesellschaft eröffnet Archiv

„Es gab zwei große Lieder, die bei den Soldaten im Krieg sehr beliebt waren und mit denen sie das Heimweh bekämpften. Eines davon war „Heimweh noh Kölle...“. Dies wurde auch überregional gesungen“, wissen  Archivar Wolfgang Frank (r.) und Präsident Ralf Schlegelmilch (l.). | Foto: Stahl
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  • „Es gab zwei große Lieder, die bei den Soldaten im Krieg sehr beliebt waren und mit denen sie das Heimweh bekämpften. Eines davon war „Heimweh noh Kölle...“. Dies wurde auch überregional gesungen“, wissen  Archivar Wolfgang Frank (r.) und Präsident Ralf Schlegelmilch (l.).
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KÖLN - (as). ...ich mööch zo Fooß noh Kölle gon...“, lautet die
Liedzeile eines der bekanntesten Lieder, das Willi Ostermann
geschrieben hat. Wer die originale Partitur dazu sehen möchte, der
muss momentan noch  „..noh Elsdorf gon...“, denn dort befindet
sich das Archiv der Willi Ostermann Gesellschaft. „Ostermann war
sehr geschäftstüchtig. Er entwarf eigene Postkarten, die dann an
Soldaten verschickt wurden und gründete einen Musikverlag, in dem er
seine Lieder vermarktete.

Es gab zwei große Lieder, die bei den Soldaten im auch überregional
Krieg sehr beliebt waren und mit denen sie das Heimweh bekämpften.
Eines davon war „Heimweh noh Kölle...“, welches auch unsere
Gesellschaftshymne ist“, weiß Wolfgang Frank, Archivar der Willi
Ostermann Gesellschaft.
Die rund 160 Mitglieder der Gesellschaft haben sich dem Andenken an
Kölns großen Liederdichter verschrieben. Rund 500 originale
Partituren, Notizbücher, Liederkarten (Postkarten mit Liedzeilen),
Schellackplatten, Orden und Notenhefte gilt es aktuell für Wolfgang
Frank zu ordnen, zu katalogisieren und zu scannen. „Gerd Schmitz,
der ehemalige Redakteur der Deutschen Welle und Mitglied der
Gesellschaft, hat uns sein umfangreiches Archiv überlassen. Eine
solch große Sammlung mit bestens erhaltenen und detaillierten
Erinnerungsstücke, ist wahrscheinlich einmalig und zu schade, um im
Keller zu verstauben“, freuen sich Willi Frank und Präsident Ralf
Schlegelmilch.
Momentan ist man noch dabei, das Archiv aufzubauen. Erstmals
öffentlich präsentiert werden sollen die Erinnerungsstücke laut
Präsident Ralf Schlegelmilch im Januar 2018 im Rahmen einer
Ausstellung in der Hauptgeschäftsstelle der Stadtsparkasse am
Rudolfplatz. Einige Noten und Texte wie etwa „Da wo die sieben
Berge...“ zu Ostermann Liedern können schon jetzt von der Homepage
der Gesellschaft heruntergeladen werden. „Längerfristig würden wir
natürlich gerne das Archiv gerne als Dauerausstellung präsentieren.
Momentan sind wir allerdings noch auf der Suche nach einer geeigneten
Lokalität, die auch als Geschäftsstelle unserer Gesellschaft dient.
Die Bahnbögen im Eigensteinviertel böten sich dafür an“,
erläutert Schlegelmilch.

„Willi Ostermann hat mit seinen Liedern „dem Volk auf‘s Maul
geschaut. In vielen Liedern hat er Situationen aus dem täglichen
Leben beschrieben und dabei auch seine Familie besungen. Dabei wissen
die wenigsten, dass Ostermann weder ein Instrument spielen noch Noten
lesen konnte. Die meisten Partituren für seine Lieder schrieb sein
Freund und Schwager Emil Palm. Ihm hat der dann die Melodie
vorgesungen und der hat dann die Noten dazu geschrieben“, weiß
Wolfgang Frank.
Die Idee für ein Archiv war, wie Präsident Ralf Schlegelmilch sagt,
„schon immer da“. Nun freut man sich über viele seltene Exponate.
Das älteste Stück der Sammlung ist eine Partitur aus dem Jahre 1906.
Darüber hinaus gibt es neben einer Kladde mit handschriftlichen
Notizen und Deckblättern für seine Notenhefte auch viele adressierte
Feldpostkarten, die mit den Liedzeilen Ostermann‘s beschriftet sind.
In diesem Jahr feierte die Willi Ostermann Gesellschaft, die eine
reine Herrengesellschaft ist, ihr 60-jähriges Bestehen. Die
traditionelle Schiffstour im August führt sie zum Willi Ostermann
Denkmal nach Königswinter.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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