Bundespräsident in Köln
Oberbürgermeisterin Reker empfängt Staatsoberhaupt im Rathaus

Der Bundespräsident (M.) mit seiner Frau, Oberbürgermeisterin Reker, Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Michael H.G. Hoffmann, Vorsitzender des zentral-Dombau-Vereins vor dem Spanischen Bau. | Foto: Michael Albers
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  • Der Bundespräsident (M.) mit seiner Frau, Oberbürgermeisterin Reker, Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Michael H.G. Hoffmann, Vorsitzender des zentral-Dombau-Vereins vor dem Spanischen Bau.
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KÖLN - Aus Anlass des gemeinsamen Festaktes und des Benefizkonzertes zum
175-jährigen Bestehen des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln und des
Kölner Männer-Gesang-Vereins stattete Bundespräsident Dr.
Frank-Walter Steinmeier Köln einen Besuch ab. Oberbürgermeisterin
Henriette Reker empfing das Staatsoberhaupt im Kölner Rathaus.
Begleitet wurde der Bundespräsident von seiner Ehefrau Elke
Büdenbender. Das Land Nordrhein-Westfalen wurde vertreten von
Landesfinanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans. 

Eine Stunde lang hat sich Steinmeier mit geladenen Gästen
insbesondere zu den Themen Demokratie und Bürgerengagement im
Historischen Rathaus ausgetauscht. Der Besuch in Köln steht insgesamt
unter dem Thema Bürgerengagement und demokratisches Leben. Der
Bundespräsident hat sich in das Goldene Buch der Stadt Köln
eingetragen. Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem
Initiatoren der Initiativen „Köln stellt sich quer“, „Mir all
sin Kölle“ und „Arsch huh“ sowie Vertreter des
gesellschaftlichen Lebens wie das Festkomitee des Kölner Karnevals
von 1823 und Erzbistum Köln, Evangelischer Kirchenverband Köln und
DITIB.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker wies in ihrer Rede ausdrücklich
auf die lange Tradition zivilgesellschaftlichen Engagements und die
gelebte Toleranz hin. „Und es gehört zu den besonderen Stärken
unserer Stadtgesellschaft, dass die oft fröhliche, ausgelassene
rheinische Lebensart sich, wenn es darauf ankommt, mit großer
Ernsthaftigkeit verbindet.“ Sie erinnerte an das legendäre Konzert
mit zigtausenden Zuschauern und Demonstranten auf dem Chlodwigplatz im
November 1992 „Arsch huh, Zäng ussenander“, einem Markstein der
liberalen und weltoffenen Grundauffassung Kölns gegen Ausgrenzung und
Diskriminierung. Sie erinnerte auch an die große Kundgebung noch vor
wenigen Wochen in der Kölner Innenstadt „Alle gemeinsam sind wir
Köln“. So lautete auch aus gegebenem Anlass das Motto dieser
Kundgebung.

Als Oberbürgermeisterin Kölns mit einem beachtlichen Anteil
türkischer Mitbürger dankte sie Bundespräsident Steinmeier „für
die unmissverständlichen Worte, mit denen Sie allen polarisierenden
Einflüssen, die von außen in die türkischen Gemeinden unserer Stadt
getragen worden
sind, im vergangenen Jahr und noch im früheren Amt begegnet
sind“. 
Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier bedankte sich bei den
anwesenden Initiativen-Vertretern für ihren Einsatz für ein
Miteinander ohne Ausgrenzung und „dass wir miteinander reden“ und
beschrieb in seiner Rede den Wandel des Begriffes „Heimat“.
„Heimat ist da, wo ich verstanden werde und ich auch verstehe.
Heimat bleibt nicht immer das, was sie ist, sie verändert sich. Wir
müssen auch aufpassen, dass sie nicht unkenntlich wird.“ Und mit
Bezug auf die „weise“ Redewendung „Man soll doch die Kirche
im Dorf lassen“ gerade in der heutigen „Zeit der
Aufgeregtheiten“ schlug er den Bogen zu den Kölnern, die diese
Redewendung „verfeinerten“ in „Mer losse d‘r Dom in Kölle“.
„Da steckt mehr Weisheit drin, als die Verfasser vielleicht geahnt
haben.“ 
Musikalisch wurde der Empfang eingeleitet von der Kölner Gruppe
„Buntes Herz“. Diese Gruppe besteht aus drei kurdischen Musikern
aus Syrien und dem Irak, einem afghanischen und fünf deutschen
Musikern, die mit ihrer bunten Mischung aus kurdischer und
afghanischer Folklore, verbunden mit „westlich geprägtem Rock“,
einen beispielgebenden Beitrag zur gelebter Verständigung und
Offenheit unter den Menschen leisten wollen.

Während des Fußweges zum Kölner Dom nahm Oberbürgermeisterin Reker
die Gelegenheit wahr, dem Staatsoberhaupt im Spanischen Bau des
Rathauses das zwei Etagen überspannende, berühmte 13 mal neun Meter
große „Geschichtsfenster“ des 1990 verstorbenen bedeutenden
Künstlers und Wahlkölners Georg Meistermann vorzustellen.
Im Dom wurden der Bundespräsident und seine Gattin von Dompropst Gerd
Bachner, dem Präsidenten des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln 1852,
Michael H. G. Hoffmann, und Dombaumeister Peter Füssenich begrüßt
und durch den Dom geführt.

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