Bauwagen-Bewohner besetzen Brache am Rhein
Mit Lastern und Transportern
RIEHL - Seit Samstagnachmittag stehen Dutzende bewohnte Laster und
Transporter an der Slabystrasse direkt am Rhein.
An die 200 Menschen haben sich auf dem wenig genutzten Parkplatz
zusammengefunden. Für Essen, Getränke, Sitzgelegenheiten und Musik
haben sie gesorgt, die Stimmung unter den Besetzern könnte kaum
besser sein. Trotzdem sind sie nicht zum Spaß hier: "Die Stadt Köln
drängt Wagen-Bewohner systematisch an den Stadtrand. Aber wir haben
ein Recht, so zu leben wie wir wollen und das darf auch sichtbar sein.
Wenn die Stadt uns die Plätze wegnimmt, tauchen wir überall
unerwartet auf und nehmen uns den Platz, den wir brauchen." erklärt
Meike Zettelmeyer, 28 Jahre. Sie lebt eigentlich auf dem Kölner
Bauwagenplatz "Wem gehört die Welt", der demnächst vielleicht an den
ASB oder einen anderen Investor verkauft werden soll.
Es ist nun schon das zweite Mal in dieser Woche, dass sich die
Wagen-Bewohner auf ungenutztem Gelände niederlassen: Am Donnerstag
fanden sich in Köln-Müngersdorf einige Busse auf der großen Brache
neben Mercedes-Benz ein. Bereits am Freitag wuchs die Zahl auf rund 50
Wohn- Fahrzeuge an, einige stehen dort noch immer.
Was wollen die Besetzer von der Stadt? Joelle Carpenter, die selbst in
einer Wohnung lebt und zum Unterstützen vorbei gekommen ist, drückt
es so aus: "Es ist wichtig, dass alternative Wohnformen in Köln Platz
haben und zwar da, wo man sie sieht. Wir können und wollen uns nicht
in Luft auflösen und zeigen mit unseren Besetzungen, dass es
geeignete innenstadtnahe Freiflächen gibt."
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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