Alte Freunde
25 Jahre Verein „Freunde alter Menschen e.V.“

Wir besuchen alte, nicht mehr so mobile Menschen in ihren Wohnungen oder im Heim und bieten ihnen freundschaftliche Begleitung an. Unsere Besuche sind kostenlos“, erzählt Ria Ostwald, Verein Freunde alter Menschen e.v. in Köln. „Die längste Besuchspartnerschaft dauert bereits acht Jahre“, erzählt Heinz Schwieren. v.l. Ria Ostwald und ihr Kollege Heinz Schwieren. | Foto: Stahl
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  • Wir besuchen alte, nicht mehr so mobile Menschen in ihren Wohnungen oder im Heim und bieten ihnen freundschaftliche Begleitung an. Unsere Besuche sind kostenlos“, erzählt Ria Ostwald, Verein Freunde alter Menschen e.v. in Köln. „Die längste Besuchspartnerschaft dauert bereits acht Jahre“, erzählt Heinz Schwieren. v.l. Ria Ostwald und ihr Kollege Heinz Schwieren.
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KÖLN - (as). „Meine Tochter hat wenig Zeit und die meisten meiner
Freunde sind verstorben. Die „Freunde alter Menschen“ haben eine
sehr große Lücke ausgefüllt. Jetzt weiß ich, dass ich immer
jemanden habe, den ich anrufen kann, wenn mich etwas bedrückt, aber
auch, um schöne Dinge zuteilen“, sagt Käthe Wagner, 89 Jahre alt.
Geschichten erzählen, Karten spielen, gemeinsam lachen oder einfach
nur zuhören.

Was für viele von uns selbstverständlich ist, ist für alte Menschen
oft ein Wunsch. Mit einem Besuchspartner des Vereins „Freunde alter
Menschen e.V.“ an ihrer Seite sind hochbetagte Kölnerinnen und
Kölner weniger einsam. „In der heutigen Zeit ist zwar die Pflege
und Versorgung alter Menschen organisiert, aber menschliche Nähe,
Freundschaft und Zuwendung kann nicht durch Dienstleistungen ersetzt
werden“, erklärt Ria Ostwald vom Verein „Freunde alter Menschen
e.V.“. Der Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, allein lebende,
ältere Menschen aus der Isolation und Einsamkeit zu holen. „Unser
Schwerpunkt liegt auf den Besuchspartnerschaften. Das Angebot beruht
auf freiwilliger Basis und ist kostenfrei“, erläutert Ostwald das
Konzept. Sie engagiert sich hier seit eineinhalb Jahren und ist die
Koordinatorin.

„Aktuell bestehen 36 Besuchspartnerschaften in Köln. Die
Freiwilligen besuchen die alten Menschen in ihren Wohnungen. Sie
hören den Senioren zu, erzählen und spielen Gesellschaftsspiele mit
ihnen. Einmal im Jahr organisieren wir eine Schifffahrt und ein
gemeinsames Kaffeetrinken“, ergänzt Ostwald. „Das wichtigste bei
den Partnerschaften ist, dass die Chemie zwischen dem jungen und dem
alten Menschen stimmt“, weiß sie aus Erfahrung. „Man darf nicht
vergessen, dass man einen fremden Menschen in seine Wohnung lässt.
Darüber hinaus sind die alten Menschen vielleicht nicht mehr so
mobil, aber durchaus noch in der Lage, über sich selbst zu bestimmen.
Meine Partnerin freut sich wenn ich komme, sagt aber auch ganz klar,
welche Hilfe sie annehmen möchte.“ Die jüngste Freiwillige in
Ostwalds Team ist 20 Jahre alt und studiert. Sie verbringt Zeit mit
einer 96-jährigen alten Dame, wenn deren Angehörige einmal
verhindert sind. Wie die Partnerschaft gestaltet wird, wann und wie
oft man sich trifft oder was man gemeinsam unternimmt, erfolgt in
gegenseitiger Absprache.
Der Verein steht im engen Kontakt mit der Seniorenvertretung. In
diesem Jahr feiert der Verein sein 25-jährigen Bestehen. Zum
Jubiläum wurden 25 Besuchspaten auf besondere Weise porträtiert.
Dafür ließ Fotografin Birte Zellentin die Besuchspartner den
Lieblingsplatz des jeweiligen Anderen einnehmen. Herausgekommen sind
dabei 50 Porträtfotos. Zu sehen sind die Fotos bis Ende Mai im
Quäker Nachbarschaftsheim (Kreuzerstraße 5/9) und ab Juni in der
Friedenskirche (Rothehausstraße 54 a).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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