„Besitzer“ mit mehr Erfahrung
Die StEB übernimmt Pflege der Parkweiher
KÖLN - (cd). 16 Stadtweiher finden sich in den Grünanlagen auf Kölner
Gebiet, viele von ihnen um die hundert Jahre alt. Bisher war das
Kölner Amt für Landschaftspflege und Grünflächen verantwortlich
für den Betrieb und die Pflege der künstlichen Gewässer – nun
jedoch übernehmen die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) diese
Aufgabe. Manfred Kaune, Leiter des Amtes für Landschaftspflege und
Otto Schaaf, Vorstand der StEB Köln, erläuterten den Übergang.
„Das Fischsterben im Aachener Weiher 2010 war für uns ein
Alarmsignal, das wir zum Anlass genommen haben, alle Weiher auf ihre
Wasserqualität hin zu untersuchen“, sagte Kaune. Das Ergebnis war
ernüchternd: „Wir mussten feststellen, dass wir große Probleme
haben. Die meisten Weiher sind zu nährstoffreich und der Fischbesatz
ist viel zu hoch, was Stress für die Tiere bedeutet“, so Kaune. Die
geringe Wassertiefe der meisten Weiher würde zusätzlich Algen- und
Schlammbildung fördern, was zu Sauerstoffzehrung und damit
schlimmstenfalls zum Umkippen des Gewässers führen könne. Um dem
gegenzusteuern, hatte das Amt für 3,2 Millionen Euro bereits eine
Reihe von Maßnahmen durchgeführt – so richtete es etwa für viele
der Weiher, die bisher aus dem Trinkwasser gespeist worden waren,
Grundwasserbrunnen ein. Am Stadtwaldweiher wurden außerdem die
Ufereinfassungen saniert.
Die StEB ist seit 2008 für die Bäche auf dem Stadtgebiet
verantwortlich und konnte daher bereits Erfahrung in der
Gewässerpflege sammeln. Schaaf, der die Übertragung der
Verantwortlichkeit als „sehr partnerschaftlich“ lobte, kündigte
weitere Maßnahmen an, um die Weiher zu modernisieren. „Wir werden
etwa auch den Aachener Weiher und den Kalscheurer Weiher mit
Grundwasserbrunnen ausstatten“, sagte Schaaf. Außerdem sollen die
Weiher an das Kanalüberwachungssystem der StEB angeschlossen werden,
mit dem die Wassertiefe der Weiher überprüft werden kann.
Wie schon das Grünflächenamt, ist auch die StEB an ehrenamtlichen
Weiherpaten interessiert, die nach dem Rechten sehen können. Am
Blücherpark-Weiher haben etwa Dino Marcotullio und Christiane Haardt
diese Aufgabe übernommen. Sie achten auf Unregelmäßigkeiten und
melden tote Tiere oder andere Schäden. „Das Füttern der Enten und
Fische ist stark zurückgegangen in den letzten Jahren“, konnte
Marcotullio beobachten, „dafür gibt es mehr Probleme mit
Hundebesitzern, die ihre Tiere nicht davon abhalten, die Vögel im
Uferbereich aufzustöbern.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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