Kinderfest

Ballons und Amerikaner

Frechen - Unzählige gelbe Ballons wogten am Sonntag rund um das Rathaus im
lauen Lüftchen. Nach einem nebligen Morgen konnten sich Veranstalter
und Besucher des alljährlichen Kinderfestes über viel Sonne freuen.

Die Ballons, bedruckt mit dem Logo des Jugendamtselternbeirates, kamen
im Luftballonwettbewerb zum Einsatz, schmückten aber auch den großen
Kinderflohmarkt. Viele Familien hatten wieder zu Hause gründlich
ausgemistet und verkauften Kinderbücher, Spielzeug, Kinderkleidung
oder –schuhe für kleines Geld.

Gut gelaunt präsentierte auch Familie Herrlich aus Frechen ihre
Auswahl. „Wir haben hier schon öfter mitgemacht“, erklärten
Mutter, Tochter und Sohn. Das galt auch für Vater und Sohn Skudelny
aus Buschbell, die wie die übrigen Teilnehmer immer wieder mit
Besuchern ins Gespräch kamen.Das bunte Fest wird regelmäßig
anlässlich des Weltkindertages vom Kinderschutzbund Frechen
organisiert, mit viel Unterstützung des Jugendamtes, wie Vorsitzender
Jochen Naumann betonte. Für die kleinen Besucher gab es viel zu
entdecken und zu tun, etwa eine Rundfahrt mit der Bimmelbahn durch die
Innenstadt. Unter die Besucher mischte sich auch Familie Ulrich mit
vier größeren und kleineren Pänz. „Wir sind eben angekommen,
wollen auf jeden Fall zum Kinderschminken, mal sehen, was wir noch
machen.“ Glücksrad, Hüpfburg oder Entenangeln waren nur einige
Möglichkeiten. Das Sozialraumteam hatte Geschicklichkeitsspiele für
Klein und Groß aufgebaut. Die Feuerwehr hatte ein Löschfahrzeug
mitgebracht, in dem die Kinder staunend und begeistert hinter dem
Lenkrad Platz nehmen durften. Auch die Familienhilfe und die Kita
Käthe Krämer der Lebenshilfe im Rhein-Erft-Kreis boten Aktionen und
informierten über ihre Arbeit.

Viele staunende Blicke zog der Clown auf Stelzen, Michael Held, auf
sich. Ein vielfältiges Bühnenprogramm mit schwungvollen
Tanzvorführungen zum Anschauen und Mitmachen begeisterte die
Besucher. „Die Tänze waren toll“, fand zum Beispiel Familie
Büttner.

Die Aktiven des Kinderschutzbundes boten Gebäck an, unter anderem
Amerikaner namens „Frechener Glücksbringer“. Wer die süße
Leckerei in der Bäckerei Halver kauft, unterstützt die Arbeit des
Kinderschutzbundes vor Ort mit 25 Cent pro Stück. Beim Verkauf am
Stand halfen der ehemalige Bürgermeister Hans-Willi Meier und seine
Frau tatkräftig mit. „Wir hatten sonst Berliner, das ist jetzt mal
was Neues. Die Amerikaner gehen rasend weg“, freute sich Naumann.

Der Vorsitzende des Frechener Kinderschutzbundes zeigte sich mit dem
Besuch des Festes zufrieden. Er wies darauf hin, dass vor 25 Jahren
die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft trat. Leider sei das Ausmaß
der Kinderarmut immer noch alarmierend, auch bei uns in NRW. Der
Kinderschutzbund fordere daher beitragsfreie Bildung für alle. Auch
werde erneut die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz gefordert.

- Britta Ressing