Projekt "Fabiene"
Stoffliche Nutzung von Braunkohle

ThyssenKrupp-Bereichsleiter Guido Daniel, Guido van den Berg MdL, Minister Garrelt Duin, Christian Heinze (TU Darmstadt), Elisabeth Hülsewig (Stellvertretende Bürgermeisterin Bergheim) und RWE-Vorstand Lars Kulik nahmen den Teststand offiziell in Betrieb.  | Foto: RWE
  • ThyssenKrupp-Bereichsleiter Guido Daniel, Guido van den Berg MdL, Minister Garrelt Duin, Christian Heinze (TU Darmstadt), Elisabeth Hülsewig (Stellvertretende Bürgermeisterin Bergheim) und RWE-Vorstand Lars Kulik nahmen den Teststand offiziell in Betrieb. 
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Bergheim-Niederaußem - NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin nimmt Synthese-Teststand im
Niederaußemer Kraftwerk in Betrieb - Land und RWE stiften Professur
an der Ruhr-Universität Bochum

Kunststoffe, Diesel, Kerosin, Wachs, Schmiermittel: Nahezu alles, was
heute aus Erdöl oder Erdgas hergestellt wird, kann prinzipiell auch
mit Braunkohle erzeugt werden. In dem vom Bund geförderten Projekt
„Fabiene“ leuchten die Technische Universität Darmstadt, die
ThyssenKrupp Industrial Solutions AG und RWE die Perspektiven dieser
stofflichen Nutzung von Braunkohle aus. Jetzt wurde der Beitrag von
RWE zum Projekt, ein Synthese-Teststand im Innovationszentrum Kohle
von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Guido van den Berg MDL,
Bergheims stellvertretender Bürgermeisterin Elisabeth Hülsewig, dem
Darmstädter Institutsleiter Prof. Dr. Bernd Epple, dem Bereichsleiter
Sales/Gasification von ThyssenKrupp Industrial Solutions Dr. Guido
Daniel und RWE Power-Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik offiziell in
Betrieb genommen. Im Rahmen der gleichen Veranstaltung besiegelten das
Land Nordrhein-Westfalen, die Ruhr- Universität, vertreten durch
ihren Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich und RWE die Gründung der
Stiftungsprofessur „Carbon Sources and Conversion“ an der Bochumer
Universität. Die Professur wird in Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik
UMSICHT eingerichtet. Sie wird wichtige verfahrenstechnische Aspekte
der stofflichen Nutzung von Kohlenstoffquellen erforschen, wie zum
Beispiel Braunkohle, Biomasse und Kohlendioxid. Die Einbindung der
Stiftungsprofessur in den Forschungsverbund Closed Carbon Cycle
Economy der Ruhr-Universität Bochum unterstreicht den
interdisziplinären Ansatz des gesamten Vorhabens.
Garrelt Duin, Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen: „Die
Stiftungsprofessur ist ein wichtigaer Baustein unserer
Innovationsstrategie für das Rheinische Revier. Auf der Grundlage des
Berichts der Enquete-Kommission des nordrhein-westfälischen Landtags
sollen hier interdisziplinär Möglichkeiten und Grenzen einer
stofflichen Nutzung der Braunkohle erforscht werden. Am Ende verfügen
wir hoffentlich über tragfähige betriebswirtschaftliche und
technische Grundlagen für eine kreislauforientierte
Kohlenstoffwirtschaft. Wir sind dankbar, dass wir für diese
Stiftungsprofessur engagierte Partner in Wirtschaft und Wissenschaft
gefunden haben.“
Guido van den Berg, Mitglied der Landtags-Enquetekommission
„Chemie“: „Der Kohlenstoff wird im Rheinischen Braunkohlenrevier
so effizient gewonnen, dass die variablen Preise anderer Länder damit
unterboten werden können. Diese Technologie funktioniert nicht nur
mit Braunkohle. Auch andere biogene Stoffe – zum Beispiel
Nachwachsende Rohstoffe der dritten Generation – sind einsetzbar.
Und auch die vollständige stoffliche Wiederverwendung von
Kunststoffen ist mit diesen Technologien gewaltig nach vorne zu
bringen. Es geht darum, das zirkuläre Wirtschaften auch für den
Kohlenstoff neu zu ermöglichen. Ein Riesenthema, und Niederaußem ist
dabei Forschungsstandort. Bergheim wird heute ein bisschen
Uni-Stadt.“
Elisabeth Hülsewig, Erste Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt
Bergheim, sprach von einem „Paradigmenwechsel“: Kohle werde bei
dem Projekt nicht mehr als Brennstoff eingesetzt, sondern als Rohstoff
für chemische Produkte. „Und die neuen Rohstoffe als ,Made in
Bergheim‘ in alle Welt zu verkaufen, das wäre auch ein Gütesiegel
für unsere Stadt.“
RWE Power-Vorstand Lars Kulik: „RWE hat bereits eine Menge Erfahrung
mit Techniken zur Umwandlung von Kohle. Mit unseren Partnern
entwickeln wir sie zum einen im Innovationszentrum Kohle weiter. Zum
anderen wollen wir dazu beitragen, dass auch die ökonomischen,
ökologischen und sozialen Elemente einer kreislauforientierten
Kohlenstoffwirtschaft fachübergreifend erforscht werden. Das ist
Wissenschaft in Theorie und Praxis – und auf viele Jahre
angelegt.“ Das Projekt „Fabiene“ läuft bis 2020 und hat ein
Gesamtvolumen von knapp zehn Millionen Euro. Das Projekt wird vom
Bundesministerium für Wirtschaft gefördert. Wenn die erste
Forschungsreihe mit künstlich gemischtem Synthesegas aus Gasflaschen
abgeschlossen ist, soll der Niederaußemer Teststand zur TU Darmstadt
versetzt werden.  

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