Gegen das Vergessen
Bürgerverein Müngersdorf errichtet einen Gedenkort

OB Henriette Reker bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten | Foto: tau
2Bilder
  • OB Henriette Reker bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten
  • Foto: tau
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Müngersdorf - (tau) Der Bürgerverein Köln-Müngersdorf möchte die Erinnerung
an das Deportationslager wachhalten, welches von den
Nationalsozialisten im Äußeren Grüngürtel in Müngersdorf
errichtet wurde. Von 1941 bis 1945 wurden Tausende, vor allem
jüdische, Menschen, dort gefangen gehalten. Heute befindet sich an
der Stelle des Barackenlagers eine Gartenanlage. In Zukunft soll hier
ein Gedenkort entstehen.

Roland Schüler, stellvertretender Bezirksbürgermeister und Mitglied
im Bürgerverein, moderierte die Präsentation des Konzepts, die im
Bezirksrathaus stattfand. Hildegard Jahn-Schnelle sprach für den
Bürgerverein, auch Sophia Ungers, die den Nachlass des Künstlers
Simon Ungers verwaltet, beteiligte sich ebenso wie OB Henriette Reker,
Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker, Professor Dr. Jürgen
Wilhelm, Vorsitzender der christlich-jüdischen Gesellschaft und Dr.
Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrum.

„Der Bürgerverein Müngersdorf engagiert sich seit Jahren für
diese wichtigen Themen, das ist schon bemerkenswert“, lobte Reker.
Im Zentrum des künftigen Mahnmals wird die Skulptur des verstorbenen
Kölner Künstlers Simon Ungers, der sich vor seinem Tod intensiv mit
dem Nationalsozialismus beschäftigt hatte, stehen. Der Entwurf wird
von den Ungers gestiftet. Informationstafeln sollen Besuchern die
Möglichkeit geben, sich über das Schicksal der Deportierten und
Ermordeten zu informieren. Das Konzept wurde gemeinsam mit dem
NS-Dokumentationszentrum entwickelt. „Wir unterstützen jede Form
des bürgerschaftlichen Engagements, doch das ein Bürgerverein solch
eine Idee ins Leben ruft, das ist schon etwas besonderes“, betonte
auch Dr. Jung. Blömer-Frerker bedankte sich bei allen Beteiligten:
„Wir wollen diesen Anlass nehmen, um uns verantwortlich zu fühlen
und dies auch an jüngere Generationen weiter zu geben – dazu
brauchen wir auch Erinnerungsorte. Die Kosten für das Mahnmal,
welches noch verwirklicht werden muss, werden auf 150.000 Euro
geschätzt. Die Finanzierung muss noch geklärt werden.

OB Henriette Reker bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten | Foto: tau
Eine Skulptur des verstorbenen Künstler Simon Ungers wird im Zentrum des Mahnmals stehen | Foto: privat
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.