Stadtputztag in Siegburg

Auffällig wenige Gefahrenstoffe gefunden

Siegburg - „Auch wenn sich das Bewusstsein für die Umwelt immer mehr
durchsetzt, stets gibt es noch verdreckte Ecken in Siegburg, wo zu
viel unbedacht auf der Straße entsorgt wird“, erklärte
Bürgermeister Franz Huhn, als er die Bilanz des 15. Siegburger
Stadtputztages auf dem Baubetriebsamt vorstellte. Wie bereits in den
Vorjahren, kommt bei der Aktion von Mal zu Mal weniger Müll zusammen.

In diesem Jahr waren 2.263 gemeldete Teilnehmer von 57 Vereinen,
Organisationen und Einrichtungen, sowie selbstverständlich ebenfalls
engagierte Privatpersonen, seit morgens auf den Beinen, um die
Kreisstadt von jeglichem Abfall zu säubern. Hierfür standen 1.165
Säcke mit je 120 Litern Fassungsvermögen zur Verfügung. Es gab
keine Sorge, dass 50 Kubikmeter Containervolumen nicht ausreichen
würden.

Außerdem kamen auffällig wenige Gefahrenstoffe zum Vorschein. Neben
einem Altölkanister mit geringem Inhalt und zwei Feuerlöschern,
konnte kaum Flüssiges verzeichnet werden. Das volle Fünf-Liter
Fässchen Kölsch fiel allerdings nicht in diese Kategorie.
Campingstühle, Autoreifen, Spaten, alte Fensterrahmen, Drucker, ein
Rasenmäher und ein Einkaufswagen waren einige der Fundstücke, die
sich nachher auf den Müllwagen wiederfanden.

Ein außergewöhnliches Stück entdeckten die Sammler am
Trerichsweiher: Hier fischte man eine Flaschenpost vom 3. April 2015
heraus. Eine „Laura“ hatte beim Entenfüttern mit einem Freund
diese Nachricht hinterlassen. Bürgermeister Franz Huhn las den Gruß
aus der Vergangenheit vor und versprach: „Wenn sich Laura bei mir
meldet, lade ich sie in ein Fast-Food-Restaurant ein.“

Auch die BG Deichhaus beteiligte sich

Die Bürgergemeinschaft Deichhaus hat sich mit 22 Personen am
Stadtputztag beteiligt. 12 Müllsäcke, 1 Mikrowelle, diverse Bretter
und viele Gasflaschen wurden bei Dauerregen und 6 Grad gesammelt. Da
haben die heißen Würstchen als Stärkung beim anschließenden
Zusammensein in der KITA Deichhaus Küken lecker geschmeckt. 

BG Zange bestens ausgerüstet

Wie jedes Jahr war auch die Bürgergemeinschaft Siegburg-Zange beim
15. Stadt-Putz-Tag mit dabei. Etwa 40 Personen, Erwachsene und auch
viele Kinder, waren der Einladung der Bürgergemeinschaft trotz des
schlechten Wetters gefolgt. Am Tag zuvor waren die Kindergärten und
die Schule schon eifrig dabei, den Stadtteil zu säubern.

Bürgersteige, Wegränder und Grünanlagen sollten von allem befreit
werden, was da nicht hingehört. Ausgerüstet mit Abfallzange,
Handschuh und Müllsäcken zogen die Stadtputzer durch den Stadtteil,
um im direkten Umfeld für mehr Sauberkeit zu sorgen. Viele Straßen
machten einen relativ sauberen Eindruck, so dass hier nicht viel zu
tun war. Der meiste Unrat wurde auf dem Berliner Platz und entlang der
Bahnlinie gefunden. Hier entledigen sich offensichtlich
Parkplatzbenutzer und Reisende ihres Mülls. 

Nach der Durchführung des Stadt-Putz-Tages traf man sich zu einem
kleinen Imbiss mit Getränken in der Kita „Kinderreich“ in der
Katharinenstraße.

Reinemachen mit himmlischem Segen

Weihwasser und Regen und zum Stadtputztag einen neuen Segen: URBI et
PUTZI. Eigentlich sagt die fröhliche Namensschöpfung des Diakons Dr.
Marc Kerling schon alles über die Stimmung aus, mit der der Putzsegen
zum Stadtputztag aufgenommen wurde. Während es den Stadtputztag schon
seit 15 Jahren gibt, er mit einer super eingefahrenen Organisation des
Umweltamtes vorbereitet und durchgeführt wird, ist der Putzsegen
etwas Neues, ein Angebot der kath. Kirchengemeinde St. Servatius.

LAUDATO SI – pflegen und schützen wir unsere Mutter Erde, wie Papst
Franziskus in seiner Umweltenzyklika aufrief und auf die inhaltlich
bei der Segenserteilung eingegangen wurde. Und das war ein drei
Kirchorten der Fall. Auf dem Alten Friedhof in die Nepomukkapelle, bei
einer Gruppe, die von Anfang an dabei ist und die mit gut 20 Leuten
gerne dem Angebot folgte. Auf dem Schulhof der Wolsdorfer Schulen, wo
– Wolsdorf entsprechend – fast der ganze Ortsteil dabei war und
gut 100 Große und Kleine durch P. Rockson den Segen gespendet
bekamen. Und schließlich erstmalig dabei eine eigene kleine, aber
sehr fleißig sammelnde Gruppe St. Servatius, der Pastor Thomas
Jablonka nicht nur den Segen spendete, sondern mit der anschließend
auch selbst zum Aufsammeln ging.

Der Bereich, in dem geputzt wurde, war die Mühlenstraße von der
Kirche hinunter bis zur Wegekapelle in der Mühlenstraße, wo kurz
innegehalten und ein „Gegrüßet seist du, Maria“, gebetet wurde,
dann die andere Seite wieder hinauf, um die Kirche herum und zur
Schutzmantelmadonna auf dem Markt hinein. Leere Flaschen aus den
Grünanlagen waren die Beute, durch den Regen angelutschte, klebrige
Bonbons noch vom Rosenmontagszug, aber besonders Zigarettenkippen –
überall, aufgequollen in die Pflasterfugen hineingetreten und nun
schwer herauszuklauben. Nein, die achtlosen Raucherinnen und Raucher
bekam für diese überreich verstreute „Bückware“ fürwahr viel
Schimpfe.

Nach gut einer Stunde war der Bereich fast besenrein, die Jacken je
nach Qualität durchnässt und die Einladung zum 2. Frühstück bei
Pastor Jablonka mehr als willkommen.

Auch im Stadion wurde gefegt

Auch der Siegburger SV 04 hat sich an der Aktion "Sauberes Siegburg "
beteiligt und das Sportgelände des Stadion gesäubert und von Müll
und Unrat befreit. Hier hat sich im Besonderen die Jugendabteilung
eingebracht - auf dem Foto zu sehen ist die E-Jugend mit dem
Vorsitzenden Christian Kohr nach getaner Arbeit. Überrascht waren die
Saubermacher von der stattlichen Menge an Müll der eingesammelt
wurde.

- Dirk Woiciech