Siegburg erhält die Note 2,3
Kreisstadt schneidet besser als der Durchschnitt ab

Das Stadtmuseum war sehr gut besucht bei der Infoveranstaltung zum Thema „Vitale Innenstadt“. | Foto: Woiciech
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Siegburg - „Von rot ist nicht viel zu sehen“, erklärte Bürgermeister
Franz Huhn bei der Präsentation der Studie „Vitale Innenstädte
2016“ im Siegburger Stadtmuseum.

Zahlreiche interessierte Bürger, Einzelhändler und Unternehmer
verfolgten die Ergebnisse der Umfrage, die das Institut für
Handelsforschung Köln (IFH) im Herbst 2016 durchführte.

Es wurden rund 60.000 Besucher in 120 Städten nach Attraktivität,
Erreichbarkeit, Parkmöglichkeit, Branchenangebot und Verweildauer
befragt. Bei dem Bewertungsüberblick kamen viele Ergebnisse in Form
von Ampeln zum Ausdruck.

Siegburg steht mit einer Gesamtnote von 2,3 nicht nur gut dar, sondern
punktet auch in den einzelnen Bereichen. Bundesweit liegt die
Durchschnittsnote im Bezug auf ihre Attraktivität bei 2,7. Die
ausgewählten Personen werteten unter anderem die Erreichbarkeit,
Ladenöffnungszeiten, Gastronomie- und Dienstleistungsangebote, sowie
Sauberkeit, Sicherheit und Lebendigkeit der City mit Top-Wertungen. Im
Mittelfeld lagen eher Themen wie Parkmöglichkeiten, Freizeitangebot,
Gebäudefassaden und Sehenswürdigkeiten.

„Hier war in der vergleichbaren Ortsgrößenklasse Wismar der
Sieger. Die Stadt ist schließlich Weltkulturerbe“, äußerte
IFH-Projektmanager Nicolaus Sondermann, der die Grafiken ausgiebig
erläuterte.

Ebenso fiel die Benotung für den Einzelhandel sehr positiv aus. Von
Bekleidung über Schuhe bis Schmuck und Bücher, ebenso
Telekommunikation und Consumer Electronics, ist Siegburg perfekt
gerüstet. Nur im Feld Wohnen/Einrichten/Dekorieren, Lebensmittel und
Sport/Spiel/Hobby landete die Kreisstadt im Mittelmaß. „Das sind
keine innenstadtrelevanten Branchen“, ließ Nicolaus Sondermann
verlauten. „Beim Sport ist allerdings noch Luft nach oben“, weist
er auf den Bedarf hin.

Das Faszinierende gipfelte gewiss im durchschnittlichen
Besucherprofil. „In Siegburg besorgt die 53-jährige Dame alles
regelmäßig in den Geschäften, ist dabei wenig online-affin.“
Bemerkenswert ist, dass über 30 Prozent der Umfrageteilnehmer sich
nicht zu dem Thema „Online“ äußern wollten. Für den Siegburger
Kunden scheint es keine große Rolle zu spielen, ob man sich über die
Geschäfte und ihre Angebote online informieren oder eventuell ordern
kann. 47,8 Prozent gaben sogar an, dass sie die Medien zu diesem Zweck
nie nutzen.

Einzig die Möglichkeit von kostenlosem WLAN in der City ist für die
Menschen von erheblicher Wichtigkeit. Auch die Zahl der Anlaufstellen
ist ansehnlich, denn etwa 38,3 Prozent suchen drei bis fünf
Geschäfte bei ihrer Anwesenheit auf.

Im Rahmen des Abends brachte Till Bornstedt, von der Industrie und
Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, außerdem Zahlen aus dem Handelsreport
2016 mit. Auffällig war hier die Kennzahl von 141,7, mit der Siegburg
eine hohe Einzelhandelszentralität bekommt. Dies drückt die
Kaufkraftzuflüsse aus der Region aus. Im Vergleich hat der Kreis eine
Kennzahl von 80,4. Wenn man Bonn mit 111,1 Sankt Augustin mit 98,8 und
Bad Honnef mit 94,6 dagegen sieht, beweist das, wie stark in Siegburg
zusätzliche Kaufkraft aus dem Umland angezogen und gebunden wird.

Die Resultate der Vorträge zeigen eindeutig, wie gut die
Siegmetropole zurzeit aufgestellt ist. Dennoch sollte sich niemand
darauf ausruhen und an die Zukunft denken. Der Onlinehandel nimmt
stetig zu und dieser Trend findet in den nächsten Jahren seine
Fortsetzung.

„Wir müssen bei der Digitalisierung zukunftsfähig bleiben“, so
Franz Huhn. Die kompletten Ergebnisse der Studie sind unter
www.siegburg.de abrufbar.

- Dirk Woiciech

Das Stadtmuseum war sehr gut besucht bei der Infoveranstaltung zum Thema „Vitale Innenstadt“. | Foto: Woiciech
Bürgermeister Franz Huhn. | Foto: Woiciech
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