Spektakel fällt aus
Vielfältige Gründe für die Absage der Veranstaltung

25 Mal fand das Hangelarer Spektakel bereits statt. In diesem Jahr muss es jedoch ausfallen. | Foto: Archivfoto: Heinemann
  • 25 Mal fand das Hangelarer Spektakel bereits statt. In diesem Jahr muss es jedoch ausfallen.
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Hangelar - Der Werbekreis Hangelarhat das Hangelarer Spektakel abgesagt. Die
Gründe hierfür sind laut Angabe des Veranstalters vielfältig. Eine
aktuelle Bedrohungssituation gibt es für Sankt Augustin laut Auskunft
der Polizei derzeit nicht

Stadt, Feuerwehr, Veranstalter und weitere Beteiligten hatten ein auf
die allgemeine Gefährdungslage angepasstes Sicherheitskonzept
entwickelt, das von allen Beteiligten einvernehmlich getragen wurde
und nicht Grund für die Absage ist. Dieses wird jetzt Basis für das
Hangelarer Spektakel 2018.

Bürgermeister Klaus Schumacher betont: „Der Werbekreis hat mich
bereits Donnerstagabend persönlich informiert. Ich bedauere die
Absage der Veranstaltung sehr. Hier haben Werbekreis, die örtlichen
Vereine und Institutionen in den vergangenen Jahren ein großartiges
Fest auf die Beine gestellt. Ich verstehe aber auch die Veranstalter,
die sich aufgrund der allgemeinen Sicherheitslage weiter absichern
wollen. Schließlich stehen Privatpersonen hinter diesem
Engagement“.

Die Stadt Sankt Augustin wird sich weiterhin in die Planungen solcher
Feste, die es in kleinerem Umfang auch in anderen Stadtteilen gibt,
einbringen.

Die Ausrichtung der Veranstaltung durch die Stadt ist jedoch nicht
möglich und vom Veranstalter auch nicht an die Stadt herangetragen
worden. Die Stadt befindet sich im Haushaltssicherungskonzept und kann
keine zusätzlichen freiwilligen Leistungen erbringen.

SPD fordert Rettung

„Das ist ein Schock für alle Ausrichter und Besucher dieser
Traditionsveranstaltung. Nun ist der Bürgermeister gefordert“,
reagiert SPD-Fraktionsvorsitzender Marc Knülle auf die Absage der
Traditionsveranstaltung, die im vergangenen Jahr das 25. Jubiläum
feierte. „Wird die Absage nicht verhindert, so wäre festzustellen,
dass Sankt Augustin selbst zu seinem 40-jährigen Bestehen weder ein
Jubiläumsfest noch das Hangelarer Spektakel für die Bevölkerung auf
die Beine gestellt bekommt“, so Knülle, der wie viele Genossen noch
nicht glauben kann, dass es tatsächlich in diesem Jahr kein Spektakel
geben soll. Die SPD-Fraktion fordert deshalb Bürgermeister Schumacher
auf, dies so nicht einfach hinzunehmen und sich mit allen Beteiligten
kurzfristig an einen Tisch zu setzen und eine Lösung vorzuschlagen.
Haftungsfragen, ungeklärte Aufgaben oder auch Fragen der
Finanzierungen müssen nach Auffassung der SPD mit Hilfe der
Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft gelöst
werden. „Nun ist Handeln angesagt um das Fest zu retten“, fordern
die Sozialdemokraten. „Der Werbekreis hat sich die Entscheidung der
Absage sicherlich nicht leicht gemacht. Sicherheit geht vor, da liegen
gewichtige Gründe vor. Aber genau dann ist ein starker Partner der
Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung gefragt sich
einzuschalten und zu helfen“, so Knülle abschließend.

Verständnis für Veranstalter

Die FDP bedauert die Absage des Hangelarer Spektakels, hat aber
Verständnis für die Veranstalter, die die Haftungsrisiken nicht mehr
tragen können. „Die allgemeine Sicherheitslage, die von
Bürgermeister Klaus Schumacher angeführt wird, ist seit Monaten
bekannt. Die lapidare Reaktion, dass die Stadt das Fest nicht selbst
ausrichten könne, zeigt die Haltung der Verwaltungsspitze
eindrücklich“, so Parteivorsitzende Stefanie Jung. „So ist es
auch im Falle des nicht geplanten Stadtfestes zum 40-jährigen
Jubiläum der Stadt. Dass ein Bürgermeister nicht selbst aktiv wird,
wenn seine Stadt ein Jubiläum hat, ist völlig unverständlich. Wir
fordern den Bürgermeister auf, endlich aktiv zu werden und
Verantwortung zu übernehmen. Das gilt nicht nur für Veranstaltungen,
sondern insgesamt. Wenn es ein Sicherheitskonzept gibt und dieses im
kommenden Jahr Grundlage der Planungen sein soll, müssen die Gründe
für die Absage transparent mitgeteilt werden. Das geht nicht mit
Floskeln

„Es war rein unsere Entscheidung“

Einer Forderung nach einer Rettung des Spaktakels für dieses Jahr
erteilt der Werbekreis-Vorsitzende Peter Schell eine klare Absage:
„Es war rein unsere Entscheidung, das Hangelarer Spektakel
abzusagen“.Im Zuge der Planungen habe man sich in Bezug auf die
allgemeine Gefährdungslage in Deutschland mit Themen befasst, die
bislang nicht auf der Agenda standen. Dabei sei man auf Dinge
gestoßen, die letztendlich bis zum Termin nicht umsetzbar gewesen
wären. „Seit 25 Jahren bieten wir den Teilnehmern und Besuchern
Bedingungen, die deutlich über die staatlich vorgeschriebenen
Mindestanforderungen hinaus gehen. Und das wollen wir auch
beibehalten“. Schell betonte, dass sich die Absage auch
ausschließlich auf dieses Jahr bezieht. „2018 wird es das Spektakel
wieder geben. Von vielen Seiten wurde dem Werbekreis bereits Hilfe
angeboten. Darüber freue ich mich wahnsinnig. Jetzt werden alle
Kräfte gebündelt, um den Hangelarern und allen Besuchern von Nah und
Fern 2018 wieder ein tolles Spektakel bieten zu können“, so Schell
abschließend.

Mehr Unterstützung für 2018

"Wir bedauern die Absage sehr. Das Hangelarer Spektakel ist als
größte Veranstaltung in Sankt Augustin besonders bedeutend für die
gesamte Stadt und ihre Außendarstellung in der Region. Das Spektakel
ist gut für die lokalen Einzelhändler und ein erschwingliches
kulturelles Angebot für alle Menschen", erklärt Martin Metz,
Fraktionsvorsitzender der Sankt Augustiner Grünen.

"Nach einem ersten Gespräch mit dem Werbekreis ist die Absage für
dieses Jahr wohl definitiv. Die Ursache ist keine konkrete Bedrohung
oder Angst vor Terror, sondern im Endeffekt eine haftungsrechtliche
bzw. finanzielle Frage. Sicher spielt in diesem Zusammenhang auch eine
Rolle, dass hier eine regionale Großveranstaltung mit 20.000
Besuchern von einem Verein und den handelnden Personen gestemmt werden
muss. Dass dies bislang überhaupt geklappt hat, verdient riesigen
Respekt". 

Daher ist für die Grünen klar: Es muss schnell geklärt werden, wie
für das Jahr 2018 die Stadt den Werbekreis besser organisatorisch
oder auch finanziell unterstützen kann. "Wir Grüne regen an,
zeitnah einen runden Tisch aller Beteiligten einzuberufen. Wir sind
sehr offen für eine stärkere Unterstützung des Vereins durch die
Stadt. Unser Ziel ist schnelle Klarheit für ein Spektakel-Comeback
2018", so Metz.

Absage des Hangelarer Spektakels sehr bedauerlich

Ausdrücklich gelobt wird die Zusammenarbeit mit der Polizei, dem
Ordnungsamt und der Freiwilligen Feuerwehr, die gemeinsam mit dem
Veranstalter ein Sicherheitskonzept erarbeitet haben. Diesem Lob
schließt sich die CDU verbunden mit einem Dank an.

Wir freuen uns über die Aussagen des Vorsitzenden des Werbekreises,
dass bereits an einem Comeback für das nächste Jahr gearbeitet wird.
In Gesprächen sollte nun geklärt werden, ob und welchen Beitrag die
Stadt Sankt Augustin dabei leisten kann. Der Vorsitzende des
Werbekreises, Peter Schell, hat schon angekündigt, dass er
Hilfsangebote der Stadt, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und
von Sponsoren vorliegen hat und fest an eine Wiederauflage in 2018
glaubt. Hierbei wird die CDU den Werbekreis wo immer möglich sehr
gerne unterstützen, denn es muss aus unserer Sicht alles getan
werden, damit das Hangelarer Spektakel in 2018 wieder stattfindet.

Bedauerlicher Weise haben SPD und FDP die Absage des Spektakels
ausgenutzt und tief in die Populismus-Kiste gegriffen. Der
SPD-Fraktionsvorsitzende Knülle fordert den Bürgermeister auf, die
diesjährige Veranstaltung zu retten, obwohl er wissen sollte, dass
dies aufgrund der kurzen Zeitspanne nicht möglich ist. Zudem kann die
Stadt nicht mal eben so zusätzliche freiwillige Leistungen oder
Garantien in der notwendigen Größenordnung bereitstellen aufgrund
der haushaltsrechtlichen Zwänge. Frau Jung (FDP) scheint darüber
hinaus nicht zu wissen, wer wann und von wem über was informiert
wurde – anders sind der CDU ihre Aussagen in der Presse nicht zu
erklären. Einen eigenen konkreten Vorschlag, wie das Spektakel noch
in diesem Jahr stattfinden sollte, machen übrigens weder SPD noch
FDP. Das macht den Eindruck, dass hier ohne ausreichende Kenntnis der
Hintergründe einfach reflexartig der Bürgermeister angegriffen wird.
Ein solch wichtiges Fest sollte aber kein populistischer Spielball
werden - vielmehr sollten sich alle Akteure intensiv und vor allem
sachlich dafür einsetzen, dass das Spektakel ab 2018 wieder
regelmäßig stattfindet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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