Biker-Engagement
Das Spendenziel steht stets im Vordergrund

Mit schweren Maschinen fuhren die Biker von Hangelar nach Niederpleis zur Sankt Martinus Kirche zum Gedenk-Gottesdienst. | Foto: Zierden
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  • Mit schweren Maschinen fuhren die Biker von Hangelar nach Niederpleis zur Sankt Martinus Kirche zum Gedenk-Gottesdienst.
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Hangelar - Bereits zu Beginn der Prozession wurde es voll am Straßenrand.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Biker-Prozession und begrüßten
die Teilnehmer, die quer durch Hangelar nach Niederpleis zum 13.
Polizei-Biker-Gottesdienst fuhren.

Die Anwohner brachten nicht nur Gartenstühle mit nach draußen,
sondern luden sich auch weitere Zuschauer ein. So war Willi Bauch aus
Flerzheim bei Rheinbach bei seinem Cousin und begeisterte sich: „Da
waren supertolle Motorräder dabei.“ Nächstes Jahr sei er auch
dabei.

Exakt 721 Motorradfahrer hatten sich nach Angaben von Jens Flören,
Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, auf den Weg
gemacht, um vor der Sankt-Martinus-Kirche einen Gottesdienst zu
feiern. Getreu dem Motto „Gemeinsam lenken und gedenken“ wurde der
Biker-Gottesdienst den im Dienst getöteten Polizisten sowie den
tödlich verunglückten Bikern gewidmet.

Der katholische Sankt Augustiner Pfarrer Gregor Platte und Oberpfarrer
Eckhard Zihn von der evangelischen Seelsorge in der Bundespolizei aus
Fuldatal gestalteten den Gottesdienst gemeinsam erstmals mit dem
Bundespolizeiorchester Hannover – Jazz Combo. Die Fahrt sei
„unfallfrei“ gelaufen, so Flören. Dabei waren Polizeikradfahrer
mit Dienstkrädern von der französischen Gendarmerie, der
Königlichen Marechaussee der Niederlande und aus ganz
Nordrhein-Westfalen. Mit rund 25 Kradfahrern seien es jedoch so wenig
wie noch nie gewesen. Dies schuldete die aktuelle Einsatzlage sowie
diverse weitere Veranstaltungen.

Die private Fahrergemeinschaft „Biker in der Bundespolizei“
zählte beim dreitägigen Biker-Camp rund 80 Übernachtungsgäste.
Dabei hatten sie ein neues Camp-Gelände finden müssen. Im bisherigen
Bereich waren die Möglichkeiten durch den zunehmenden Naturschutz
eingeschränkt. „Die Biker sind sehr froh, dass alle so kooperativ
waren“, sagt Biker-Mitglied Dieter Dziendziol. Unterstützt wurden
sie von der Flugplatzgesellschaft Hangelar, ADAC Luftfahrt Technik,
ADAC HEMS Academy, Fliegergemeinschaft Hangelar sowie der Freiwilligen
Feuerwehr Sankt Augustin und der Schützenbruderschaft Sankt
Sebastianus.

„Wir sind absolut zufrieden“, freute sich Dieter Dziendziol. Dazu
zählte auch, dass zahlreiche Spenden zusammen kamen. „Das
Spendenziel steht im Vordergrund“. Dieses Jahr hatten die Biker sich
die Elterninitative krebskranker Kinder aus Sankt Augustin
ausgewählt. Per Abstimmung wählen sie für jedes Biker-Camp ein
neues Spendenziel. Alle Künstler, die Friseusen im Barbershop sowie
die Helfer unterstützen die Biker ehrenamtlich und sorgen für ein
spendenfreudiges Publikum. Auf dem Festgelände am Hangelarer
Flughafen gab es jede Menge Biker-Informationen sowie Unterhaltung.
TV-Moderator Michael Schwan führte durch das Abendprogramm.

Noch am Abend überreichten die Biker 4.500 Euro an die
Elterninitiative. Das Geld unterstützt zwei Projekte.
„Klassissimo“ ist ein digitales Fernschulprojekt, wo Kinder, die
in stationärer Therapie sind per iPad ihren Unterricht verfolgen und
den Kontakt zu ihren Mitschülern halten können. Mit den
„Mutperlen“ erleben die Kinder ihren Behandlungsverlauf in Form
von Perlen, die auf einer Kette aufgezogen werden. Mit einem Anker auf
der Perle am Anfang und einer Blume am Ende kann eine Mutperlen-Kette
schon einmal vier Meter lang werden. „Die Kinder wissen ganz genau,
wofür welche Perle steht“, sagt die Vorsitzende Manuela Melz und
freute sich riesig über die Spende.

Vor 15 Jahren hatten sich einige begeisterte Motorradfahrer
zusammengefunden und die „Biker in der Bundespolizei“ gegründet.
Die Idee zum Biker-Camp entstand nach einem Besuch in Olpe, wo die
hiesige Polizei die Erlöse aus ihrer Veranstaltung an soziale Zwecke
spendete. Die Idee griffen die Biker auf und luden zum eigenen
Biker-Camp ein. Für den guten Zweck kam bis heute eine
Gesamtspendensumme von über 50.000 Euro zusammen.

Ursprünglich zählten zu den Mitgliedern überwiegend Angehörige des
Bundesgrenzschutzes (heutige Bundespolizei). Heute freuen sich die
Biker über alle Gleichgesinnten, die zum Stammtisch kommen und bei
den Ausfahrten mitmachen.

- Monika Zierden

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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