"Von wegen alt und gebrechlich"
Chancen und Vielfalt

Viel Spaß hatten die Besucher beim „Line Dance für alle“ mit der Tanzpädagogin Johanna Niegl. | Foto: Gast
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  • Viel Spaß hatten die Besucher beim „Line Dance für alle“ mit der Tanzpädagogin Johanna Niegl.
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Heisterbach - Erster Seniorentag Königswinter übertraf alle Erwartungen der
Veranstalter

„Wo ist denn hier der Vortrag zum betreuten Wohnen?“ - So ein
großes Interesse an den einzelnen Vorträgen hatten die Veranstalter
des ersten Seniorentags Königswinter nicht erwartet.

Vor dem Brauhaus bildeten sich lange Schlangen und schließlich
mussten noch Stühle dazu gestellt werden.

„Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, strahlte Jochen
Beuckers. Bereits seit drei Jahren trifft sich das Netzwerk Senioren
Königswinter, in dem sich die in der Seniorenarbeit tätigen
Organisationen zusammengefunden haben, regelmäßig zum Austausch, um
begleitet vom Forum Ehrenamt vorhandene Angebote und Aktivitäten zu
vernetzen und gemeinsam neue Projekte und Angebote zu entwickeln.

Dabei stellte man fest, dass es schon viele gute Angebote gibt und nur
die ein oder andere kleine Hürde zu überwinden oder Lücke zu
füllen wäre.

So entstand die Idee zum ersten Seniorentag, an dem alle bestehenden
Angebote einmal zusammengeführt werden sollten, um „die Chancen und
die Vielfalt älterer Menschen sichtbar zu machen und dazu zu
motivieren, auch im Alter aktiv unser Zusammenleben zu gestalten“,
so Beuckers.

Und das dürfte gelungen sein. Unzählige Besucher nutzten die
umfangreiche Informationsveranstaltung unter dem Motto „Älter
werden - älter sein“ auf dem Klostergelände Heisterbach längst
nicht nur um nach Service und Hilfen Ausschau zu halten, sondern auch
nach Betätigungsfeldern.

Von beidem war reichlich vorhanden: Vorträge etwa zu Sicherheit im
Alter, zum Pflegestärkungsgesetz, Verkehrssicherheit oder Leben im
Hospiz; Mitmachaktionen wie Gedächtnistraining, Sitztanz,
„Rollator-Führerschein“ auf einem Parcour oder Line Dance und
zahlreiche Informationsstände.

„Ich habe mir auf meinem Programm schon genau vorgemerkt, welche
Vorträge ich hören möchte und an welchen Angeboten ich teilnehmen
möchte“, erzählte zu Beginn eine begeisterte Besucherin.

Die Mitmach-Aktionen fanden immer reichlich Teilnehmer. Schließlich
sind die meisten Senioren heute noch fit und aktiv. So war das
Interesse an den ausgestellten E-Bikes und Elektro-Rollern sehr groß.
Doch oft schreckte der Preis ab.

„Die meisten vergessen, dass sie beim Kauf im Internet oder im
Billigmarkt keinen Service bekommen“, kommentierte Franz-Peter
Gorzolla. Auf die Frage, wieviel Kraft man auf einem E-Bike brauche,
kam die Antwort: „Ein bisschen bewegen müssen Sie sich schon noch,
damit der Motor weiß, dass einer draufsitzt.“

Haus Heisterbach warb für sein Mittwochs-Café und am Stand des
Service-Centers der Stadt erfuhren die Besucher, wo man sich im Fall
eines Falles hinwenden kann.

Das Forum Ehrenamt warb um Mithilfe, doch die meisten Besucher fragten
nach Hilfs- und Unterstützungsangeboten.

Nur wenige Besucher boten selber Unterstützung an. So meldete sich
bei Gisela Klaebe ein Herr aus Oberdollendorf, der gerne „Leihopa“
für ein Grundschulkind werden würde. Klaus Wiesehügel, erster
Vorsitzender des Stadtsportbunds, freute sich über das große
Interesse an Seniorensport-Angeboten. Bei Kaffee und selbst gebackenem
Kuchen nutzten die Besucher die Möglichkeit, sich in ungezwungener
Atmosphäre zu treffen und auszutauschen. Und dabei konnten sie auch
gleich den Fragebogen des Forum Ehrenamt ausfüllen.

Im Rahmen der Bürgerwerkstätten kam die Idee auf, ältere Menschen,
die gerne in Gemeinschaft zu Mittag essen würden, und ein Restaurant
mit entsprechendem Angebot zusammenzubringen und dazu einen Fahrdienst
anzubieten. Nun soll mit einem Fragebogen abgeklopft werden, wie groß
das Interesse an einem solchen Angebot ist.

Mit dem Interesse am Seniorentag können die Organisatoren -
Mitglieder von AWO, Forum Ehrenamt, Johanniter Unfall-Hilfe,
evangelischer und katholischer Kirche - jedenfalls sehr zufrieden
sein. Über eine Fortsetzung wird bereits nachgedacht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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