Bäckereibetrieb in vierter Generation
Café Profittlich feiert 125. Jubiläum

Peter Profittlich in seiner Ausstellung für Familienhistorie. | Foto: Zumbusch
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  • Peter Profittlich in seiner Ausstellung für Familienhistorie.
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Rhöndorf -

Der 18. März ist für die Familie Profittlich alljährlich ein ganz
besonderer Tag, denn am 18. März 1892 wurde der Bäckereibetrieb
Profittlich von Stephan Profittlich in Rhöndorf am Ziepchensplatz
gegründet. 125 Jahre später werden der heutige Inhaber Peter
Profittlich und sein Team zu Ehren der Betriebsgründung gemeinsam mit
vielen Gästen ein hochkarätiges Jubiläumsfest feiern.

Der große Festkommers findet am 20. Mai um 11 Uhr mit geladenen
Gästen und Freunden des Hauses statt. Der Jubiläumssonntag, 21. Mai,
wird für alle Besucher, die sich mit dem Café Profittlich verbunden
fühlen, zu einem ganztägigen Fest im Herzen von Rhöndorf.

Rhöndorf und das Café Profittlich sind untrennbar miteinander
verbunden. Das kleine Fachwerkhaus von 1731 in traditioneller
rheinischer Bauweise mit behauenen Balken und Lehmmauerung gebaut,
prägt das Ortsbild. Die wertvollen Schnitzereien und der spitze
Giebel sind dank der Umsicht der Familie gut erhalten.
Unterschiedliche Handwerke beherbergte das Haus, wie etwa 1870 eine
Essigfabrik, dann eine Schusterei, eine Holzhandlung, eine Bäckerei
mit Hauderei, einen Fuhrpark für Kutschen.

Seit 1892 duftet es in dem Haus nach köstlichem Backwerk und seit
1924 gibt es in dem Anwesen ein schmuckes Café. Peter Profittlich
hatte 1921 mit Ehefrau Johanna Lohr das Haus von Stephan Profittlich
und seiner Gattin Elisabeth Horst übernommen. Ab 1960 wirkte
Karl-Heinz Profittlich gemeinsam mit Ehefrau Maria Wierich in der
dritten Generation in dem Anwesen. Sohn Peter Profittlich führt heute
in der vierten Generation den Betrieb. Er wird von Schwester Karla
unterstützt.

Der Betrieb präsentiert sich in seinem 286-jährigen „Gehäuse“
topmodern und in topform. „Wir gehen mit der Zeit“, betont Peter
Profittlich. Vor einem Jahr wurde ein moderner Backofen installiert.
Auch Übernachtungsgäste sind willkommen: Es gibt drei Doppelzimmer,
ein Appartement und eine Ferienwohnung.

Was die Rezepturen anbelangt, die Peter Profittlich und sein Team in
Herrgottsfrühe in himmlischen Köstlichkeiten umsetzen, hat es die
Backstube zu internationaler Berühmtheit gebracht. Der
Weihnachtsstollen ist legendär, die Herrentorte ebenfalls. Sogar
Queen Elisabeth hat davon schon probiert, einst bei einem Staatsbesuch
auf dem Petersberg. Auch Marzipanschleifen, Pralinentorte,
Punschspitzen oder Nussecken gehören zu den erlesenen Spezialitäten.
Die Mitarbeiter schätzen das familiäre Arbeitsklima. Einmal
eingestellt, bleiben manche sogar Jahrzehnte, wie Inge Bott. Mit 90
Jahren steht sie heute noch an Wochenenden oder Feiertags hinter der
Kuchentheke. Über 70 Jahre arbeitet sie bei Profittlichs,
unterbrochen von einer Familienauszeit für ihre drei Kinder.

Peter Profittlich selbst arbeitet viel und ist dennoch in 29 Vereinen
Mitglied, in bis zu sechs Verein aktiv. Zudem engagiert er sich in der
Politik, agiert als stellvertretender Bürgermeister von Bad Honnef.
Peter Profittlich ist den Traditionen eng verbunden und er liebt
seinen Beruf. „Wir haben in 125 Jahren keinen Tag nicht gebacken“,
blickt er stolz auf seine Familie. „Wir haben Freude gebracht, aber
auch Menschen in schlechten Zeiten ernährt.“ Doch das wichtigste
ist für ihn: „Wir können wirklich dankbar sein“, blickt er auf
das erfolgreiche Lebenswerk vieler Menschen, die an diesem schönen
Ort am Ziepchensplatz gearbeitet haben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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