Menschenwürdiges Sterben
Ein Hospiz für die Stadt

PalliLev wird Dank eines breiten Netzwerks qualifizierter haupt- und ehrenamtlicher Kräfte einen guten Start in Leverkusen haben.                                                                                                          | Foto: Britta Meyer
  • PalliLev wird Dank eines breiten Netzwerks qualifizierter haupt- und ehrenamtlicher Kräfte einen guten Start in Leverkusen haben.                                                                                                         
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Leverkusen - „Es ist unsere gesellschaftliche Aufgabe Todkranken zu helfen“,
appellierte Bürgermeister Bernhard Marewski in seiner Begrüßung an
die rund 100 Gäste im Saal Norhausen. Sie alle waren gekommen, um
sich über das geplante Hospiz zu informieren. Dieses sei aufgrund der
demographischen Entwicklung und dem mehrheitlichen Wunsch, nicht im
Krankenhaus sterben zu müssen, auch in unserer Stadt dringend
notwendig, so Marewski weiter.

Anschließend gab er das Wort weiter an Dr. Wolfgang Hübner,
Hausarzt, Palliativmediziner und Vorstand des Regionalen
Gesundheitsnetzwerks Leverkusen eG, der mit Experten aus Pflege- und
Palliativmedizin durch den Abend führte. Darunter Peter Kramer als
erster Vorsitzender des Ambulanten Palliativzentrums Leverkusen (APZ)
und Lothar Scharfenberg, ehemaliger Heimleiter des evangelischen
Altenheims in der Ulrichstraße, der nach seiner Pensionierung als
Projektleiter PalliLev unterstützen wird. Des Weiteren standen Dr.
Enno Bialas, Anästhesist und Berater im Gesundheitswesen, sowie Dr.
Wolfgang Schwarz, Palliativmediziner und Gründer zweier Hospize als
Experten zur Seite.

„Hier in Leverkusen haben wir den glücklichen Fall, dass für die
Errichtung eines Hospizes auf vorhandene Strukturen zurückgegriffen
werden kann“, so Enno Bialas. Gemeint sind damit das Palliativ Care
Team (PCT), das mit seinen mobilen Pflegekräften täglich die
Menschen zuhause besucht und versorgt, die über das
Gesundheitsnetzwerk zusammengeschlossenen niedergelassenen Ärzte, die
diese Arbeit umfassend begleiten, sowie die seit fast fünf Jahren im
Klinikum bestehende Palliativstation. Den ohnehin engen Kooperationen
gilt es nun in PalliLev ein Dach zu geben, im wahrsten Sinn des
Wortes.

Denn geplant ist ein Haus mit vorerst zwölf Standardplätzen für die
stationäre Aufnahme, Räume für das ambulante Hospiz, für eine
medizinische Versorgung, die Verwaltung sowie eine Palliativstation,
die sich als Ergänzung zum Klinikum sieht. Eine Entscheidung, die der
im Saal sitzende Priv.-Doz. Dr. Utz Krug, Leiter der Onkologie und
Palliativmediziner im Klinikum, begrüßte.

Finanziert werden soll die Errichtung des Gebäudes über
finanzkräftige Investoren, aussichtsreiche Gespräche laufen bereits.
Das Grundstück muss noch gefunden werden, wobei Bernhard Marewski in
Vertretung für die Stadtverwaltung bei der Suche Unterstützung
versprach. Der Betrieb einer solchen Einrichtung würde aus 95 Prozent
Krankenkassenbeiträgen bestritten, die verbleibenden fünf Prozent
müssten jedoch aus Spendengeldern generiert werden. Hierfür die
Werbetrommel zu rühren sei unter anderem heute hier das Ziel, so
Wolfgang Hübner. Denn letztlich ginge es darum, jedem in unserer
Gesellschaft ein Leben in Würde bis zum Schluss zu ermöglichen. Und
da dieses heute in zahlreichen Familien nicht mehr zu Hause möglich
ist, wird ein menschenwürdiges Sterben im Hospiz umso wichtiger, sind
sich die Initiatoren einig.

- Britta Meyer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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