Die Bürgerstiftung
Bürger helfen Bürgern

Die Vorstandsmitglieder v.l. Norbert Lenke, Berthold Kalsbach und Robert Scheuermeyer im Gespräch mit dem BHB | Foto: Helmut Kurps
  • Die Vorstandsmitglieder v.l. Norbert Lenke, Berthold Kalsbach und Robert Scheuermeyer im Gespräch mit dem BHB
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Rösrath - Helmut Kurps (Bergisches Handelsblatt, BHB) sprach mit den
Vorstandsmitgliedern der Bürgerstiftung Rösrath Norbert Lenke,
Berthold Kalsbach und Robert Scheuermeyer über die Arbeit der
Bürgerstiftung.

BHB: "Herr Lenke, angesichts sozialer Bedürftigkeiten auch in
Rösrath hat Bürgermeister Marcus Mombauer mal gesagt: „Eine Stadt
kann nicht alles leisten!“ Seit 2004 gibt es die Bürgerstiftung.
Sie hat sich das Motto: „Bürger für Bürger“ auf die Fahne
geschrieben. Können Sie als Mitglied der ersten Stunde sagen, dass
die Stiftung da etwas bewegt hat?"

Lenke: “Natürlich hat sie in vielen Bereichen geholfen. Das
fing an mit der Restaurierung von Schloss  Eulenbroich sowie dem Bau
der benachbarten Bildungswerkstatt. Die Bürgerstiftung ist größter
Gesellschafter der Schloss Eulenbroich gGmbH, die die gesamte Anlage
gepachtet hat und den Betrieb dort organisiert. Durch enge personelle
Verknüpfungen kann die Bürgerstiftung deutlich Einfluss nehmen. Hier
profitiert seit 201 auch die Jugend von den außerschulischen
Bildungsangeboten im Rahmen „KennenLernenUmwelt“.
Daneben konnten wir dank der Stiftungserlöse über 120 Projekte
unterstützen, wie Problemgruppen, Kinder, Jugend, Senioren, Kultur,
Brauchtumspflege oder die Integration von Neubürgern sowie auch das
Ehrenamt in seiner Vielfalt fördern.
Gerade das Letztere hat an Bedeutung gewonnen. Das Stiftungskapital
beträgt derzeit rund 400.000 Euro. Doch auf Grund der allgemeinen
Zinsentwicklung gingen auch die Stiftungserträge stark zurück.
Mangels Geld können wir in vielen Bereichen nur noch mit
tatkräftigem Engagement von Ehrenamtlichen etwas bewegen. Wenn wir
weiter helfen wollen, müssen wir insgesamt neue Wege gehen.“

BHB: "Herr Scheuermeyer, wie wollen Sie die Menschen finden,
die bereit sind, sich für andere  auch in schwierigen Situationen
einzusetzen?"

Scheuermeyer: „Wir haben festgestellt, dass es in unserer
Stadt sehr wohl viele Menschen gibt, die sich gerne ehrenamtlich
engagieren wollen. Sie sind in allen Bereichen zu finden, ob Rentner,
Hausfrauen aber auch Berufstätige. Da hat jeder seine eigene
Vorstellung von Hilfsbereitschaft aber auch eine eigene Kompetenz.
Deshalb haben wir 2015, unter anderem mit Hilfe von Bundesmitteln, die
Aktion „Engagierte Stadt“ ins Leben gerufen. Sie hat ihre
Geschäftsstelle in der Bahnhofstraße Nr. 1. Unter der Leitung von
Projektmanagerin Kirsten Kirchhof werden dort alle Möglichkeiten
ehrenamtlicher Hilfe zusammengefasst und mit den Anfragen der Bürger
koordiniert. Ziel ist es unter anderem, den sozialen Zusammenhalt in
der Stadt zu fördern, bleibende Engagements zu installieren,
Kooperationen und Vernetzungen zu fördern. Es ist eine Anlaufstelle
für alle Fragen rund um das Ehrenamt.

BHB: "Eine Bürgerstiftung ist von ihrer Idee her auf
langfristiges Wirken ausgerichtet. Wo sehen Sie den künftigen
Schwerpunkt der Organisation, Herr Kalsbach?"

Kalsbach: „Die Bürgerstiftung will Impulse für das soziale
und kulturelle Leben geben. Deshalb haben wir die Inklusion besonders
im Blick. 2014 hat die Stadt den Inklusionsplan „Rösrath –
lebenswert für alle“ initiiert. Mit einem der ersten Schritte
wollen wir zunächst die Mobilität älterer Mitbürger fördern. Dank
finanzieller Hilfe der VR-Bank und des Kuratoriumsvorsitzenden Hans
Vierkotten haben wir an verschiedenen Stellen der Stadt
seniorengerechte Sitzbänke aufgestellt. Hier können alle auf ihren
Wegen durch die Stadt mal entspannt verschnaufen. Weitere Bänke
wollen wir in den Ortsteilen Forsbach und Hoffnungsthal aufstellen.
Dem gleichen Ziel dient unser finanzielles Engagement beim Betrieb des
Bürgerbusses, der ebenfalls mit ehrenamtlichen Fahrern abseits der
öffentlichen Verkehrsmittel insbesondere den Senioren zur Verfügung
steht.

BHB: "Sind damit die Möglichkeiten der Bürgerstiftung
erschöpft?"

Lenke: „Auch in Zukunft wird die Bürgerstiftung das
Wir-Gefühl in der Stadt fördern, das Gemeinwesen stärken und
Kräfte der Innovation mobilisieren. Nicht nur finanzielle
Unterstützung ist wichtig. Die Stiftung wirbt für ehrenamtliches
Engagement in zahlreichen Projekten der Stadt. Gefördert werden
sollen dabei Vorhaben, die nicht zu den regulären Aufgaben der Stadt
gehören. Die Bürgerstiftung bewegt viel und schafft Bleibendes.“

BHB: "Vielen Dank für das Gespräch."

Kontakt:
Bürgerstiftung Rösrath
Schloss Eulenbroich
Eulenbroicher Auel 19
51503 Rösrath
Tel. 02205-802101
www.buergerstiftung-roesrath.de

- Helmut Kurps

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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